Nicht nur alte Traktoren und landwirtschaftl. Geräte sollen der Nachwelt erhalten bleiben. Einige Mitglieder haben sich z. B. dem sammeln und restaurieren von historischen Motorsägen verschrieben. Hier wollen wir einen Überblick über die schon vorhandenen Sägen geben, wobei die Liste ständig erweitert wird, weil der Eine oder Andere wieder mal eine „neue“ alte Säge vor dem Verschrotten gerettet hat.
Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern in unserer Galerie !
Dies ist eine ALPINA 0-70 S, die ca. 1980 in Italien hergestellt wurde. Die Säge hat 70 ccm, die nicht angegebene Höchstleistung wird bei ca. 7300 U/min erreicht. Mit der max. Schwertlänge von 56 cm hat die Säge ein Gewicht von 7,8 Kg. Besitzer und Restaurator ist K.Breiden aus Höhr-Grenzhausen.
Die in Cloustershire in England ansässige Firma DANARM stellte diese Säge 1973 her. Es handelt sich um das Modell 1-71 SS mit 71 ccm und ca. 8,2 Kg Gewicht.Ähnlich wie amerikanische Hersteller gibt die Fa. DANARM keine Höchstleistung an. Die max. Schwertlänge beträgt 63,5 cm. Sie gehört ebenfalls K.Breiden, der die Säge aus dem Schrott gerettet hat.
Im Jahre 1927 stellte der Unternehmer Emil Lerp seine erste benzinbetriebene Kettensäge auf dem Berg Dolmar in Süd-Thüringen vor. Sein Unternehmen firmierte fortan (nach dem vorgen. Berg ) unter dem Namen DOLMAR. 1975 erwarb die Fa. Fichtel & Sachs die Mehrheitsbeteiligung an dem Werk, welches sich ab nun Sachs-Dolmar nannte, bis es 1991 zu 100 % an die japanische MAKITA Corp. überging. Seit April 2015 übernahm die Makita-Werkzeug-GmbH in Ratingen den Inlandsvertrieb, und im Oktober 2015 wurde die DOLMAR-GmbH in MAKITA Engineering Germany GmbH umbenannt.
Im Bild nun eine sog. „Zweimann-Säge“, die DOLMAR CL aus dem Jahr 1947. Sie hat 241 ccm, ca. 8,0 Ps und wiegt bei einer Schnittlänge von bis zu 150 cm etwa 45 Kg. Die Besonderheit bei dieser Säge ist das um die Längsachse schwenkbare Schwert, damals eine technisch notwendige Lösung, da die lageunabhängigen Vergaser späterer Sägen noch wenig verbreitet waren. Restaurator und stolzer Besitzer dieser seltenen „Monstersäge“ ist E. Kilian aus Hillscheid.
Einen Fortschritt in der Entwicklung der Motorsägen stellte das Modell CF, ebenfalls von DOLMAR dar. Die Säge hatte schon einen lageunabhängigen Vergaser,so daß auf ein schwenkbares Schwert verzichtet werden konnte. Bei 62,0 ccm und ca. 3 Ps wog sie nur noch 9,5 Kg und war somit eine „Einmann-Säge“. Hergestellt wurde sie zwischen 1957 und 1965. Sie gehört ebenfalls zu der Sammlung von E. Kilian, der die Säge aufwendig und liebevoll restauriert hat.
In recht desolatem Zustand konnte E. Kilian eine DOLMAR CC 116 erwerben und wieder herrichten. Die Säge wurde von 1967 bis 1973 gebaut, hat 5,7 Ps bei 87,0 ccm und wiegt mit ca. 50 cm Schnittlänge 10,0 Kg. Im Gegensatz zum Vorgängermodell CC 109 hat diese Säge ein geschlossenes Griffstück mit einer Gummiarmierung. Die technischen Daten sind jedoch gleich. Wie auf dem Foto zu sehen, wurde der Kettenraddeckel schon einmal mit einem Blechstreifen repariert.
Hier nun eine DOLMAR CC, Typ 109. Sie wurde von 1961 bis 1967 gebaut und weist noch den einfachen hinteren Handgriff mit durch den Daumen zu betätigenden Gashebel auf. Die technischen Daten sind mit denen des Modells CC 116 identisch. Joachim Holly aus Wittgert hat die Säge technisch überholt, aber optisch im Fundzustand belassen.
Die DOLMAR CA 113 ist schon eine recht moderne Säge. Erkennbar ist das Bemühen des Herstellers um eine handliche, kompakte Form ohne „Ecken und Kanten“, welche das Arbeiten und die Führbarkeit der Säge erleichtern sollte. Zwischen 1966 und 1978 hergestellt, hatte die Säge eine Leistung von 3,8 Ps bei 56 ccm und mit 43 cm Schnittlänge ein Gewicht von ca. 8,0 Kg. Die ersten Modelle verfügten noch nicht über einen „AV-Griff“, das heißt, die Motorvibrationen wurden ungedämpft an den Sägenführer „weitergegeben“. K. Breiden hat diese Säge erworben und im Fund-bzw. Betriebszustand belassen.
Noch einmal eine DOLMAR 113, ein etwas späteres Modell. Deutlich erkennbar sind die Anschlüsse an der auf der Schwungradseite liegenden Ölpumpe für die Kettenschmierung. J.Holly aus Wittgert setzt die Säge ab und zu noch für Brennholz-Arbeiten ein und ist immer wieder beeindruckt von der Leistung dieser doch schon betagten Maschine.
Das in den Jahren 1970 bis 1971 erschienene Modell DOLMAR 118 war eine recht handliche Säge mit 38 ccm und 2,5 Ps. Allerdings wog sie immer noch stolze 6,3 Kg. Die Schwertlänge konnte bis 61 cm betragen, womit die 2,5 Ps jedoch sicher ausgereizt waren. Die Säge konnte von K. Breiden als Ersatzteilspender im “ großen bunten Kaufhaus“ erworben und trotz Fehlteilen wieder in Stand gesetzt werden.
Das polnische (staatseigene) DOLPIMA-Werk, ansässig in Warschau mit Hauptbüro in Breslau, stellte unter anderm seit 1969 das Motorsägen-Modell BK 3 a vor,das überwiegend aus vorgefertigten Teilen aus dem Hause Husqvarna bestand. Die Ähnlichkeit mit den schwedischen Modellen ist nicht zu übersehen. Die BK 3 a hatte bei sagenhaften 90 ccm nur ca. 4 Ps Leistung bei 6000 U/min und ca. 11,8 Kg Gewicht, war also für den rauen Betrieb in den polnischen Wäldern bestens geeignet. Die übersichtliche, zerklüftete Anordnung der Bauteile wurde bis ca. 1991 beibehalten und dann durch das Modell PS 90 abgelöst. K. Breiden aus Höhr-Grenzhausen konnte die Säge relativ günstig erwerben und mit einigem Aufwand betriebsfähig herrichten.
Dies‘ ist das Nachfolgemodell DOLPIMA PS 90, das um 1977 erschien. Im Prinzip handelt es sich um das modernisierte Modell BK 3 a und weist die gleichen technischen Daten wie dieses auf. Interessant ist das Schwert, das nicht den üblichen „Umlenkstern“ an der Schwertspitze, sondern hier eine „Umlenk-Rolle“ aufweist. Joachim Holly aus Wittgert ist Eigner dieser Säge, die er in betriebsfähigen Zustand versetzt hat.
Die in British Columbia, Canada ansäßige Firma FRONTIER Chain-Saws Trail stellte 1979 das Modell F 35 her. Die Leistung wurde, wie bei vielen amerikanischen Herstellern auch, nicht angegeben. Doch kann man bei 34,4 ccm und ca. 35 cm Schnittlänge von ca. 1,4 bis 1,6 Ps ausgehen. Diese kleine, 2,77 Kg leichte und handliche Säge wurde von verschiedenen Unternehmen in Lizenz gebaut und unter diversen Bezeichnungen verkauft. Als F 35 V.I.P. war das Modell auch mit Anti-Vibrationsgriff im Handel. Besitzer ist K. Breiden.
Recht lange, nämlich von 1964 bis 1988 stellte die HOMELITE CORPORATION mit Sitz in New York das Sägenmodell XL – 12 mit 54,2 ccm und 5,8 Kg Gewicht her. Die in metallic-blauer, später in roter Farbgebung gehaltene, recht „giftige“ Säge verfügte über sog. Reed-Ventile, also kleine dünne Stahlplättchen, die in Abhängigkeit des Kurbelgehäuse-Unterdruckes den Gaswechsel steuern. Bei anderen Modellen geschieht dies‘ über den Kolben. Auch hier gibt man keine Leistung an. Die Drehzahl beträgt unter Last ca. 6.000, frei drehend ca. 9.500 bis 10.500 U/min. Trotz der langen Bauzeit verfügt die Säge nicht über eine Kettenbremse. Schneidgarnituren von 30 bis 61 cm konnten montiert werden. Die Säge steht in der Sammlung von K. Breiden aus Höhr-Grenzhausen.
Das 1974 gebaute Modell HOMELITE VI 944 war mit 82,1 ccm, ca. 7,1 Kg Gewicht und bei einer Schnittlänge bis zu 91 cm eine echte, für amerikanische Wälder ausgelegte Fällsäge. Die, wie üblich nicht angegebene Höchstleistung wurde bei 7.500 U/min erreicht. Auch diese Säge verfügt über sog. Reed-Ventile und einen zusätzlichen Handöl-Hebel, mit dem bei Bedarf der Sägekette mehr Öl zugeführt werden konnte. K. Breiden konnte die Säge erwerben und in seine Sammlung einstellen.