Wir stellen uns vor

Zu einer Zeit, als alte Traktoren und Landmaschinen noch kaum jemanden interessierten, trafen sich mehr zufällig einige, von ihren Mitmenschen belächelte Schrauber und Bastler, die sich für die alte, einfache Technik begeistern konnten.

Aus anfänglich gegenseitiger Hilfe beim Restaurieren entwickelte sich recht bald eine Interessengemeinschaft mit zunächst sechs Mitgliedern. Man traf sich regelmäßig einmal im Monat zum Fachsimpeln und zum Austausch von Neuigkeiten. Eine ständige Vergrößerung dieser Gruppe durch weitere Technikbegeisterte ließ den Wunsch nach ein wenig „Organisation“ laut werden.

So wurde im Herbst 1993 die „Interessengemeinschaft Traktorfreunde Kannenbäckerland“ gegründet.  Als Sprecher und Schriftführer wurde Eckhard Kilian gewählt, der auch heute noch als Vorsitzender dabei ist. Ein Urgestein des Vereins also. Im Jahre 2013 wurde der Verein ins Vereinsregister beim Amtsgericht Montabaur eingetragen sowie die Gemeinnützigkeit vom Finanzamt bestätigt und nennt sich seitdem „Traktorfreunde Kannenbäckerland e.V.“

Eine der ersten größeren, gemeinsamen Aktionen war z. B. die Teilnahme an der 1000- Jahrfeier der Ortsgemeinde Hillscheid im Jahre 1994, wo mit der clubeigenen „Deschentreiter“- Dreschmaschine der landwirtschaftliche Alltag von vor 50-60 Jahren dargestellt wurde.

Weitere „Events“ waren die Besuche von immer häufiger stattfindenden Traktorentreffen befreundeter Clubs, die Teilnahme an Festumzügen, wie 1994 in Kottenheim/Eifel oder auch die gemeinsamen Ausfahrten nach Hennef/Sieg, Dieblich oder Dorndorf. Einer der Höhepunkte des Jahres 1995 war z.B. der Besuch der „Heinrich-Lanz-Werke“ in Mannheim, wo die Clubmitglieder auch einen Einblick in die moderne Traktorenfertigung erhielten.

Ebenfalls im Herbst 1995 beschloss man, ein erstes, eigenes Traktorentreffen auszurichten. Hier wurde zum ersten Mal das für Zuschauer und Akteure äußerst spektakuläre „Glühkopf-Wettheizen“ veranstaltet. Trotz schlechter Wetterverhältnisse war die Resonanz derart positiv, dass diese Treffen zum festen Bestandteil des Clublebens wurden. Zweimal noch (1996 und 1998) fanden diese Treffen auf dem Gelände an der Waldgaststätte „Uhlenhorst“ statt, jeweils ergänzt durch Baumstammziehen oder auch die Verlosung eines historischen FAHR- Traktors.

Da die Platzverhältnisse am „Uhlenhorst“ schon 1998 an ihre Grenzen stießen, verlegte man das Ganze im Jahre 2000 auf das ehemalige Bahnhofsgelände der Stadt Höhr-Grenzhausen. Die Höhepunkte hier waren die Versteigerung eines HANOMAG- Traktors und der Auftritt der Band „COUNTRY COMPANY“. Die Teilnehmer- und Besucherzahlen übertrafen jedoch alle Erwartungen, sodass man für das Treffen 2002 auf ein Freigelände an der sogenannten Kunowstrasse (Höhr-Grenzhausen Richtung Alsbach) umziehen musste. Genügend Raum war hier zwar vorhanden, jedoch stellte die Strom-, Wasser- und Abwasserversorgung die Organisatoren vor erhebliche Probleme. Hier wurde neben dem schon fast obligatorischen Wettheizen auch die von Clubmitgliedern rekonstruierte Schwellensäge erstmals in der Öffentlichkeit in Aktion gezeigt.

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Zum 6. Oldtimer-Traktoren-Treffen im Jahre 2004 konnte man endlich das großzügige Gelände am rekonstruierten Limesturm in Hillscheid beziehen, wo nicht nur bestens für Strom, Wasser und andere Annehmlichkeiten gesorgt war, sondern es bot sich auch eine Besonderheit: Eine altes, stillgelegtes Strassensteilstück, den Einheimischen bekannt als „Aal Mülleck“, mit ca. 450 m Länge und bis zu 15 % Steigung. Eine aus einer Bierlaune heraus geborene Idee einer Wettfahrt zwischen zwei Glühkopf-Bulldog´s (Klaus Breiden mit URSUS C 45 und Eckhard Kilian mit LANZ D 8507) das Steilstück hinauf wurde weiter „gesponnen“ und führte beim Treffen 2004 zum ersten „Bergzeitfahren“ für Oldtimer-Traktoren in Deutschland. In Klassen aufgeteilt, konnte jeder beweisen, wie schnell sein Trecker die Steilstrecke bewältigte. Neben „Ochs am Spiess“ war das für alle Aktiven und Zuschauer eine Mordsgaudi. Für die darauf folgende Veranstaltung im Juli 2006 konnten namhafte Sponsoren für dieses Spektakel gewonnen werden, sodass man die „Erste Deutsche Meisterschaft im Bergzeitfahren um den ACRO-Classic-Pokal“ aus der Taufe heben konnte. Deutscher Meister wurde derjenige, der an die Durchschnittsfahrzeit aller Teilnehmer am nächsten heran kam.

Ein weiterer Höhepunkt beim Traktortreffen in 2006 war zweifellos der Auftritt der Countryband „Tumbleweeds“ und natürlich auch die Vorführung des Junkers Gegenkolben- Motors aus dem Jahre 1928, der ´94 von den Clubmitgliedern in einer „Nacht- und Nebelaktion“ geborgen und aufwändig restauriert worden war. Das Vorführen der vereinseigenen Dreschmaschine war ebenfalls eine Aktion, die von allen Besuchern mit großer Aufmerksamkeit verfolgt wurde.

Mittlerweile hatte sich das Bergzeitfahren als feste Einrichtung etabliert und erfreute sich immer größerer Beliebtheit bei Fahrern und Publikum.

So wurden auch im Juni 2008 die „2. Deutsche Meisterschaft“ und im Jahre 2010 die „3. Meisterschaft“, diesmal um den „Westerwald Pokal“ ausgetragen.